Themenspecial Outdoor und Nachhaltigkeit: NABU

Julian Heiermann von der NABU

Julian Heiermann von der NABU

Interview mit Julian Heiermann, NABU – Naturschutzbund Deutschland e.V.

„Geocaching in sensiblen Lebensräumen (Höhlen, Feuchtbiotope etc.) kann durchaus große Schäden anrichten…“

Outdoor-Test: Ist durch den anhaltenden Outdoor-Boom auch ein Anstieg der Outdoor-Sportler/Touristen verbunden? Sind mehr Menschen in der Natur unterwegs? Können Sie dies mit Zahlen belegen?
Julian Heiermann: Es sind definitiv mehr Menschen draußen unterwegs, Zahlen liegen uns aber nicht vor.

Outdoor-Test: Ist diese Entwicklung aus Ihrer Sicht problematisch? (z.B. in Bezug auf Ruhezonen der Wildtiere, Müll, etc.)
Julian Heiermann: Problematisch wird es erst, wenn durch einen starken Erholungsdruck sensible Lebensräume negativ beeinträchtigt werden (beispielsweise durch Trittschäden, Bodenerosionen) oder Wildtiere aufgeschreckt werden (Wildtierruhezonen, Brutgebiete etc.).

Outdoor-Test: Alle Studien prognostizieren einen weiteren Boom der OutdoorSportarten. Welche Möglichkeiten/Konzepte sehen Sie, diese Entwicklung in eine unproblematische Richtung zu lenken?
Julian Heiermann: Über mögliche Gefahren für die Natur informieren und die Menschen darüber aufklären; um Verständnis werben. Verbote ohne Erklärungen werden nämlich kaum befolgt. Besucherlenkung auf weniger sensible Gebiete. Zusammenarbeit von Freizeitsuchenden und Naturschutz. Der Austausch gegenseitiger Interessen und Absichten kann viele Vorurteile verhindern.

Outdoor-Test: Welches ist die aus Ihrer Sicht „problematischste“ Outdoor-Aktivität und weshalb?
Julian Heiermann: Geocaching in sensiblen Lebensräumen (Höhlen, Feuchtbiotope etc.) kann durchaus große Schäden anrichten.

Vom NABU gibt es für den Klettersport und für Geocaching bzgl. Höhlen bereits Informationen auf folgenden Webseiten:

http://baden-wuerttemberg.nabu.de/themen/klettersport/klettern/
http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/saeugetiere/fledermaeuse/news/06864.html

Grundsätzlich muss man bei Outdoor-Aktivitäten auf das Naturschutzgesetz verweisen. Begrüßenswert ist es, wenn es Selbstverpflichtungen in Form eines Verhaltenscodex aufgestellt und diese von den Aktiven ernst genommen und befolgt werden.

Hier geht man mit gutem Beispiel voran: www.geocaching.de

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