Test: Garmin Forerunner 610

GPS Sportuhr mit Touchscreen

Testergebnis Garmin Forerunner 610

Testergebnis Garmin Forerunner 610

Outdoor-Test hat die GPS Sportuhr Garmin Forerunner 610 getestet. – Testnote 4/5 Sternen: Innovative Pulsuhr mit gutem Design, hoher Funktionalität aber leichten Schwächen beim GPS-Empfang.
Sport zu treiben liegt eigentlich immer im Trend. Ebenso findet die mobile Navigation dank der GPS-Technologie in immer mehr Lebensbereichen Anwendung. Bereits 1999 hat Casio die erste GPS-Uhr der Welt auf den Markt gebracht, doch seither ist in diesem Segment sehr viel innovatives geleistet worden und Garmin hat bereits seit einiger Zeit die Marktführerschaft inne und überzeugt durch konsequent umgesetzte Innovationen. So auch beim Forerunner 610, der ersten GPS Sportuhr mit Touchscreen.

Durch die Verwendung eines Touchscreen setzt Garmin nicht nur einen neuen Meilenstein in der technischen Weiterentwicklung seiner Forerunner-Serie sondern löst auch ein praktisches Problem: Die GPS-Sportuhren bieten dank ständig schrumpfender Technologie einen immer höheren Funktionsumfang, der bisher über Knöpfe anzusteuern war. Durch die Verwendung eines Touchscreens kann die Anzahl der Knöpfe am Gerät deutlich reduziert werden, ohne jedoch auf Funktionen zu verzichten. Zugleich wird die Bedienung deutlich komfortabler und intuitiver. Outdoor.de hat den Garmin Forerunner 610 getestet.

Der erste Eindruck

Das Armband des Garmin Forerunner 610 ist breit gelöchert. Das sorgt für viele Verstellmöglichkeiten und eine gute Belüftung.

Das Armband des Garmin Forerunner 610 ist breit gelöchert. Das sorgt für viele Verstellmöglichkeiten und eine gute Belüftung.

Der Garmin Forerunner 610 erinnert optisch stark an eine „gewöhnliche“ Sportuhr. Allenfalls der massive, metallene Gehäuseboden lässt vermuten, dass sich hinter dem harmlosen Äußeren ein hochfunktionaler Sportbegleiter verbirgt. Der Forerunner 610 ist bequem zu tragen, das Gummi-Armband verfügt über viele, dicht beieinander liegende Löcher, so ist gewährleistet, dass nach jedem Gusto und Handgelenkumfang immer ein bequemes Tragen möglich ist. Allein bei sehr dünnen Handgelenken könnte die GPS-Sportuhr optisch etwas überdimensioniert wirken. Das Armband vermittelt ein angenehmes Tragegefühl bei relativ geringem Gesamtgewicht (72g). Dank der breiten Löcher ist für ausreichende Belüftung gesorgt, so dass sich die Schweißbildung unter dem Armband in Grenzen hält.

Lieferumfang

Lieferumfang: Der Garmin Forerunner 610 kommt in der getesteten Ausführung mit Brustgurt, Ladegerät und Adapterkabel

Lieferumfang: Der Garmin Forerunner 610 kommt in der getesteten Ausführung mit Brustgurt, Ladegerät und Adapterkabel

Der Garmin Forerunner 610 kommt mit einem funktionalen Ausstattungspaket: USB-Verbindungs-/Ladekabel, das entweder zur Verbindung oder Aufladung der Uhr über den PC oder mit dem beiliegenden Ladegerät für die Steckdose zur Aufladung verwendet werden kann. Zudem finden sich der Textil-Brustgurt mit Pulsmesser sowie der ANT+-Sender zur drahtlosen Datenübertragung zum PC in der Verpackung.

Inbetriebnahme: wenige Knöpfe, viel Funktion

Im Test ein häufig gesehenes Bild: Der Garmin Forerunner versucht, eine GPS-Verbindung aufzubauen.

Im Test ein häufig gesehenes Bild: Der Garmin Forerunner versucht, eine GPS-Verbindung aufzubauen.

Die seitlich angebrachten Knöpfe vereinfachen den Zugriff auf häufig genutzte Funktionen wie Stoppuhr, Beleuchtung oder Reset.

Die seitlich angebrachten Knöpfe vereinfachen den Zugriff auf häufig genutzte Funktionen wie Stoppuhr, Beleuchtung oder Reset.

Die Inbetriebnahme erfolgt reibungslos: Der Forerunner 610 ist schnell aufgeladen. Daraufhin durchläuft man ein initiales Einrichtungsmenü in dem Grundeinstellungen (Datum, Uhrzeit) festgelegt werden, zudem werden Nutzerdaten, wie Geburtsjahr, Gewicht und Körpergröße abgefragt. Diese Daten sind notwendig um Trainingseinheiten auf den jeweiligen Nutzer abstimmen zu können.

Nach dem Einrichtungsmenü ist die GPS-Sportuhr auch schon startklar. Zunächst wird die Uhrzeit angezeigt. Ein kurzes Tippen auf das Touchscreen startet die Satellitensuche des GPS-Empfängers. Tippt man während des Suchvorgangs auf das Display, erfolgt die Frage nach der Verwendung der Uhr innerhalb von Gebäuden. Da der Empfang in Gebäuden sehr schlecht ist, empfiehlt sich die Auswahl dieser Option, wenn Training in der Halle geplant ist oder man den Forerunner 610 als normale Armbanduhr nutzen möchte. Draußen soll der Forerunner 610 nach 30-60 Sekunden eine GPS-Verbindung aufgebaut haben. Leider konnte dieser Wert im Test vielfach nicht erreicht werden. Zuweilen wurde auch bei wolkenfreiem Himmel gar kein GPS-Signal gefunden. Unglücklich zeigte sich die Test-Redaktion zudem darüber, dass das GPS-Signal bei Stillstand manchmal verloren wurde. Natürlich sollte eine GPS-Sportuhr in aller Regel in Bewegung sein, eine Verbindung zum Satelliten sollte aber auch während kurzer Ruhepausen gewährleistet sein.

Touchscreen

Das beleuchtete Touchscreen-Display des Garmin Forerunner 610.

Das beleuchtete Touchscreen-Display des Garmin Forerunner 610.

Neben der schlanken Design und dem Uhrenformat ist vor allem der Touchscreen der Forerunner 610 ein Alleinstellungsmerkmal. Daher soll diese Innovation einmal genauer unter die Lupe genommen werden.

Grundsätzlich ist das Touchscreen vor allem dazu geeignet, durch einmaliges Tippen auf das Display der GPS-Uhr die vier Standardscreens (Datum/Uhrzeit, Distanz/Stoppuhr/Pace, Herzfrequenz/Herzfrequenz-Bereich, Rundenzeit/Virtual Partner) durchzuschalten. Das funktioniert reibungslos: Tippen auf das Display schaltet die Screen einen nach dem anderen durch, Tippen auf den kleinen blauen Pfeil (Position: 9 Uhr) kehrt zu dem vorherigen Screen zurück. Ein wenig anspruchsvoller gestaltet sich die Navigation durch das Menü, das durch ein Tippen auf das Symbol bei 6 Uhr gestartet wird. In den folgenden Untermenüs wird teilweise eine Scrollfunktion eingesetzt, die allerdings einiges an Geduld und Übung erfordert, bis der gewünschte Menüpunkt erreicht und die Optionen passend eingestellt sind. Leider wird das gewollte Scrollen häufig „missverstanden“ und als ein Tippen gedeutet. An sensible Smartphones gewöhnte Nutzer werden von dieser Funktion daher etwas enttäuscht sein.

Das Touchscreen lässt sich allerdings auch mit feuchten Händen oder mit Handschuhen bedienen, was ein wenig über die sonstige Leistung hinwegtröstet.

GPS-Menü

Wenn der GPS-Empfang einmal hergestellt ist, bietet der Garmin Forerunner 610 ein vollständiges Funktionspaket an. Startet man seinen Lauf, kann vorher der Startpunkt im Gerät festgehalten werden, so besteht auch in fremden Gegenden niemals die Gefahr, sich zu verlaufen. Der Forerunner peilt auch bei der Erkundung unbekannter Strecken zielsicher den Startpunkt des Trainings an. Die Positionsabfrage erfolgt beim Forerunner 610 sekündlich, wodurch ein lückenlose Aufzeichnung der absolvierten Strecke möglich ist.

Neben den Streckendaten wird auch die Herzfrequenz über den beiliegenden Brustgurt aufgezeichnet. Der Sender wird einfach mit zwei Druckknöpfen am Brustgurt fixiert und automatisch von der GPS-Uhr erkannt. Die Herzfrequenzrate wird gemeinsam mit den bekannten Nutzerdaten umgerechnet in einen Trainingsintensitätsindex, der über die Belastung beim Training informiert. Die gesammelten Daten können zudem nach dem Training über den beiliegenden ANT+ USB-Stick drahtlos an den PC übertragen und ausgewertet werden.

Trainingsmenü

Das Trainingsmenü lässt sich grundsätzlich einstellen auf Radfahren oder Laufen. Ein Wechsel zwischen diesen beiden Sportarten ist über einen längeren Druck auf die Reset-Taste möglich. Es besteht die Möglichkeit, Intervalltrainings zu absolvieren oder eigene Trainings anzulegen. Zudem gibt es die Funktion „virtueller Partner“, die genutzt werden kann, um die Wettkampfsituation zu simulieren oder um eine bestimmte Rundenzeit zu erreichen. Der virtuelle Partner wird dann als Referenzgröße verwendet und der räumliche wie auch der zeitliche Abstand werden im Sekundentakt berechnet.

Fazit

Insgesamt ist der Garmin Forerunner 610 eine interessante und innovative GPS-Sportuhr, die nicht zuletzt aufgrund ihres neuartigen Touchscreens zu überzeugen weiß. Nachbessern könnte der Hersteller an den Sensibilität des Touchscreens sowie den Geschwindigkeit, mit der der GPS-Empfang hergestellt wird. In allen übrigen Punkten konnte das Testgerät durchaus überzeugen.

Die wasserdichte (IPx7) GPS-Sportuhr Garmin Forerunner 610 ist für eine unverbindliche Preisempfehlung von € 399,- erhältlich.

Der Garmin Forerunner 610
Weitere Informationen finden sich unter: www.garmin.de

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