Outdoor-Aktivitäten in Colorados Nationalparks

Indianische Völker, schroffe Klippen und Sanddünen

Mesa Verde National Park

Mesa Verde National Park

Die Outdoor-Region Colorado verfügt über insgesamt vier Nationalparks, die sich durch eine große landschaftliche Diversität, eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt und archäologische Schätze auszeichnen. Da in insgesamt vier Nationalpark-Gebieten in Colorado seltene kulturhistorische Objekte bewahrt und Ökosysteme vor Umweltverschmutzung oder menschlichem Eingreifen geschützt werden konnten, lassen sich in diesen Regionen Outdoor-Aktivitäten und Erholung in unberührter Natur besonders genießen. Outdoor.de stellt Ihnen die Highlights der vier Nationalparks in Colorado vor.

Mesa Verde National Park

Der Nationalpark Mesa Verde (span.: „grüner Tafelberg“) ist im Südwesten des US-Bundestaats Colorado gelegen und wurde im September 1978 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbe-Stätten aufgenommen.
Mesa Verde National Park: Mesa Verdes Felsenwohnungen waren die Heimat der Ureinwohner und wurden im 12. und 13. Jahrhundert von ihnen errichtet. Der Mesa Verde National Park nimmt über 209 Quadratkilometer des Südwestens ein. Der Cliff Palace ist der größte und bekannteste Bau und umfasst 150 Zimmer und 23 so genannte Kivas (zeremonielle Räume).

Tour durch den Mesa Verde National Park

Tour durch den Mesa Verde National Park

Mesa Verde bietet Besuchern eine hervorragende Möglichkeit, um einen Einblick in das Leben der antiken Anasazi-Kultur zu erhalten. Zu den Anasazi zählen zahlreiche indianische Stämme Nordamerikas, wie beispielsweise die Hopi, Tewa, Tiwa, Towa, Keres oder Zuni, die für mehr als 700 Jahre (ca. 600 bis 1300 n. Christus) die Region Colorado und weitere Bundesstaaten im amerikanischen Südwesten besiedelten und einige außergewöhnliche Baudenkmäler hervorbrachten. Aus diesem Grund verfügt der Mesa Verde Nationalpark in Colorado über mehr als 4.000 archäologische Stätten, darunter rund 600 Felswohnungen (so genannte Cliff dwellings) der Anasazi-Kultur, welche im Rahmen von geführten Touren der Nationalpark Ranger besichtigt werden können. Als am besten erhaltene Felshöhlensiedlung gilt das so genannte Spruce Tree House mit dem angrenzenden Chapin Mesa Archeological Museum.
Zu Beginn der Erkundungstour im Mesa Verde Nationalpark sollte ein Stopp im Far View Visitor Center, rund 15 Meilen vom Eingang des Parks entfernt, eingeplant werden, um sich einen Überblick über die zahlreichen historischen Stätten und angebotenen Touren informieren und Tickets erwerben zu können.
Der Mesa Verde Nationalpark befindet sich auf einer duchschnittlichen Höhe von 2.000 Metern. Diese müssen jedoch nicht mühsam erklommen werden, die Besichtigungstouren der Felsensiedlungen starten zumeist von Aussichtspunkten des Tafelbergs. So müssen allenfalls Höhenunterschiede von wenigen hundert Metern bewältigt werden, die jedoch teilweise über steile Pfade, Kletterleitern und unebene Treppen zurückzulegen sind. Speziell Outdoor-Begeisterte mit Kindern sollten sich im Vorfeld der Tour auf diese Gegebenheiten einstellen, sich vor Ort von einem der Nationalpark Ranger beraten lassen und sich ggf. einer Junior Ranger Tour anschließen.
Alternativ kann die 700-jährige Geschichte des Mesa Verde Nationalparks aber auch im Rahmen einer rund 10 Kilometer langen Autotour erkundet werden. Auf der Mesa Top Loop Road und der Cliff Palace Loop Road können beispielsweise gut erreichbare Stätten bzw. Aussichtspunkte angesteuert und mit kurzen Wanderungen auf befestigten Wegen kombiniert werden.

Umfassende Informationen unter www.nps.gov/meve

Great Sand Dunes National Park and Preserve

Great sand dunes in South Central Colorado

Great sand dunes in South Central Colorado

Der Great Sand Dunes National Park, rund 230 Kilometer südlich von Denver, lockt Outdoor-Urlauber mit einer faszinierenden Naturkulisse, in der sich weite Graslandschaften, Feuchtgebiete, Nadel- und Espen-Wälder, Tundra und alpine Seen abwechseln. Die Highlights des Nationalparks sind jedoch die höchsten Sanddünen Nordamerikas, welche bereits seit rund 12.000 Jahren die Region zwischen den San Juan Mountains im Westen und den Sangre de Cristos Mountains (3.960 Meter) im Osten prägen und durch Sandablagerungen des Rio Grande und seinen Nebenflüssen entstanden sind.

Während Erwachsene das Meer aus bis zu 230 Meter hohen Sanddünen vor allem auf Wanderungen erkunden und aufgrund der atemberaubenden Impressionen zu schätzen wissen, können sich die Kleinen austoben und wie auf einem riesigen Spielplatz die steilen Hügel hinunterrutschen. Im Medano Creek (span. “Sanddüne”) können Besucher darüber hinaus Zeuge eines außergewöhnlichen Phänomens werden: Da in einem Bach an der Ostseite der Dünenlandschaft kontinuierlich feiner Sand ins Wasser geweht wird, kann kein solides Flussbett entstehen. Als Konsequenz setzen sich auch unter der Wasseroberfläche kleine Dünen ab, deren Brandungswellen bei Instabilität eine Höhe von bis zu 30 Zentimetern erreichen können.

Black Canyon im Gunnison National Park

Über die Jahrhunderte hinweg bahnte sich das Wasser kontinuierlich einen Weg durch die Felsen und formte so die atemberaubende Naturkulisse mit den bizarren Felsformationen des Black Canyon im Gunnison National Park.Outdoor-Sportler, die am Black Canyon in Colorado das Abenteuer suchen, sollten sich auf 600 Meter hohe, schmale und bröckelnde Felsen einstellen, die nahezu vertikal auf den Gunnison River zulaufen. Doch obgleich Kletterausflüge in den schwindelerregenden Höhen des Black Canyons nur sehr erfahrenen Kletterern und Profis zu empfehlen sind, bieten sich dennoch zahlreiche Möglichkeiten für einen Wander- und Campingurlaub. Speziell der Südrand des Black Canyons verfügt über eine Vielzahl an leichten bis mittelschweren Wanderstrecken, auf denen Outdoor-Urlauber jeden Alters die Sehenswürdigkeiten des Nationalparks erwandern können.

Black Canyon des Gunnison National Park.

Black Canyon des Gunnison National Park.

Das South Rim Visitor Center am Gunnison Point ist die erste Anlaufstelle, um sich mit Informationen über den Park zu versorgen: Von den historischen Hintergründen der Region, über die Besonderheiten der Flora und Fauna, Wegbeschreibungen, bis hin zur Buchung von Campingplätzen. Das Besucherzentrum bildet zugleich den Startpunkt mehrerer Wanderstrecken, die gut dafür geeignet sind, sich einen ersten Eindruck zu verschaffen. Der kurze und flache Rim Rock Trail lädt beispielsweise dazu ein, in der Kulisse des Gunnison River am South Rim Campingplatzes entlang zu wandern. Alternativ ist eine Wanderung auf dem Oak Flat Loop zu empfehlen, auf welchem Besucher auf einer Strecke von zwei Meilen durch Espenwälder streifen und ein wunderschönes Panorama genießen können.

Im Zentrum des Gunnison National Parks in Colorado bieten sich entlang der Hauptroute (South Rim Road) immer wieder idyllische Plätze, um ein Picknick einzulegen. Darüber hinaus kann die Erkundungstour des Parks auf zwei weiteren Wanderwegen und zu mehr als zehn Aussichtspunkten fortgesetzt werden. Ein Abstecher zum Pulpit Rock, lässt sich gut mit einer Wanderung auf dem Cedar Point Nature Trail verbinden. Der Aussichtspunkt eröffnet Wanderern eine gute Sicht auf die so genannte Painted Wall, welche mit einer Höhe von 685 Metern, die höchste Klippe in Colorado ist. Wahlweise können Besucher aber auch bis zum Ende der South Rim Road fahren und dort den 2,5 Kilometer langen Warner Point Nature Trail in Angriff nehmen. Von hier aus haben Wanderer in nördlicher Richtung die West Elk Mountains und den Gunnison River im Blick oder können nach Süden zu den San Juan Mountains, dem Uncompahgre Valley und Bostwick Park blicken.

Weitere Informationen unter www.nps.gov/blca

Rocky Mountain National Park

Eine Elch Herde im Rocky Mountain National Park

Eine Elch Herde im Rocky Mountain National Park

Der Rocky-Mountain National Park erstreckt sich über eine Fläche von 1.078 km² im Zentrum und im Norden des US-Bundesstaats Colorado. Der Nationalpark beeindruckt Outdoor-Urlauber nicht nur mit dem einzigartigen Panorama der Rocky Mountains und einer vielfältigen Flora und Fauna, sondern verfügt auch über ein ausgedehntes Netz an Wanderwegen mit zahlreichen Camping-Möglichkeiten.
Outdoor-Urlaubern, die mit ihren Kindern wandern gehen möchten, ist vor allem der Naturpfad Bear Lake Loop zu empfehlen, auf dem sich auch die Kleinen ohne große Steigungen austoben und in idyllischer See-Kulisse den Ausblick auf Hallett Peak und Flattop Mountain bewundern können. Ebenfalls einen Besuch wert ist der leichte Trail durch das Coyote Valley am oberen Colorado River, wo im Sommer tausende bunte Wildblumen blühen.

Darüber hinaus bietet der Rocky Mountain National Park vielfältige Möglichkeiten für Tierbeobachtungen: Unter anderem ist das Gebiet der Lebensraum einer Herde von Wapiti-Hirschen mit mehr als 3.000 Tieren, aber auch Elche sind in den Sommermonaten häufig an den Ufern des Upper Colorado River im Kawuneeche Valley anzutreffen und können aus der Ferne bewundert werden. In der Zeit von Mai bis Mitte August verlassen außerdem Dickhornschafe die Hochebenen und kommen vormittags zur Futtersuche in tiefergelegene Gebiete. Da in der Region rund 300 verschiedene Vogelarten angesiedelt sind, kommen auch Freunde der Vogelbeobachtung im Rocky Mountain National Park auf ihre Kosten.

Weitere Infos unter www.nps.gov/romo

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