Never walk alone mit ViewRanger GPS

Wandern mit der Outdoor-Navigations-App auf der Rotwand im oberbayerischen Mangfallgebirge

Outdoor-Navigation mit ViewRanger

Outdoor-Navigation mit ViewRanger

Wer in den Bergen unterwegs ist, kennt die unangenehme Situation: Man hat die Wegmarkierungen aus den Augen verloren, weiß nicht mehr so genau, wo man sich gerade befindet, und wie es weitergeht. Wer mit einem Wandergebiet nicht vertraut ist, kann schnell die Orientierung verlieren – und mitunter dann auch den Spaß.


Menüauswahl in der Outdoor-Navigations App Viewranger

Menüauswahl in der Outdoor-Navigations App Viewranger

Wer allerdings ein GPS-fähiges mobiles Gerät bei der Hand hat, kann heutzutage auf Hilfsmittel zurückgreifen. Der ViewRanger von der englischen Augmentra ist dafür ein Beispiel – eine Ergänzung zu klassischen Wanderhilfen wie Karten oder Kompass. Die Outdoor-GPS-App unterstützt einen dabei, nicht nur seine Position auf der Karte zu orten, sondern ist auch bei der Planung von Wanderungen hilfreich.

Man kann mit ihr navigieren und sich mit anderen austauschen. Zudem verspricht ViewRanger GPS mit Trackaufzeichnung, Austausch der Standorte in Echtzeit und Tourenauswertung jede Menge Spaß. Man benötigt kein zusätzliches Navigationsgerät. ViewRanger GPS vereinigt alle Funktionen – all-in-one – in einer einzigen Anwendung. Wir haben es getestet.

Die Rotwand im oberbayerischen Mangfallgebirge ist einer der beliebtesten Münchner Hausberge und der höchste Gipfel im Spitzingseegebiet. Die Tour auf den 1.884 Meter hohen Berg ist für geübte Wanderer nicht allzu schwierig und unser Ausgangspunkt, um die Outdoor-GPS-App ViewRanger auszuprobieren. Die Ankunft am Gipfelkreuz bietet eine wunderbare Rundumsicht über das Mangfallgebirge.

ViewRanger - getestet auf der Tour zur Rotwand auf 1.884m

ViewRanger - getestet auf der Tour zur Rotwand auf 1.884m

Die Karten von ViewRanger GPS können nach dem Download offline genutzt werden – sie funktionieren auch ohne Handysignal – und werden am besten schon vor Tourbeginn aufs Handy geladen. Die Landkarten werden innerhalb der App gekauft und heruntergeladen. Wir nutzen ViewRanger Premium auf dem iPhone. Mit der knapp 20 Euro teuren App stehen dem Nutzer die ViewRanger Software und ein Download-Guthaben für den Erwerb von Landkarten zur Verfügung. Für die geplante Tour benötigen wir das Kartenmaterial für das Mangfallgebirge und einen Teil Oberbayerns – insgesamt 29 MB. Das Kartenmaterial für die Tour wird durch das erworbene Guthaben abgedeckt.

ViewRanger GPS bietet detailgenaue topografische Karten für Deutschland in einer Skalierung von 1:50k und 1:25k, die vom Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) lizenziert wurden. Die Anwendung gibt es auch für viele andere Länder innerhalb und außerhalb von Europa und in einer Version für OpenMap. Die freie Version kann beispielsweise im iTunes App Store heruntergeladen werden und steht für all drei gängigen Smartphones OS (Android, Symbian und Apple) zur Verfügung. Sie bietet Zugang zu einer Vielzahl von weltweiten Open Mapping-Ansichten – von Street, Terrain bis Luftbildaufnahme. Uns interessiert für die geplante Tour aber nur ein kleiner Kartenausschnitt.

Dienstag, 10:53 Uhr, unsere Tour startet im Ort Spitzingsee auf dem Parkplatz neben der Kirche (1.085 Meter).

Trackaufzeichnung mit ViewRanger

Trackaufzeichnung mit ViewRanger

Die Route haben wir schon am Abend zuvor über den Touchscreen auf der Karte erfasst. Dies funktioniert folgendermaßen: Mit dem Finger tippt man auf die Karte und verschiebt danach den Routenpunkt mittels eines Kreissymbols an seine exakte Position, um seinen Zielpunkt festzulegen. So wählt man eine Route, der man folgen möchte. Die Richtung zum nächsten Routenpunkt wird auf der Karte angezeigt. Genauso lässt sich auch ein POI (Point of Interest) markieren.

Mit ViewRanger GPS lässt man sich anhand seines Entwurfes – egal ob entlang der ausgewählten Route oder hin zum Zielpunkt – durch Pfeile auf dem Display navigieren. Dafür sorgt der im Mobiltelefon eingebaute GPS-Empfänger, der auch ohne Handysignal funktioniert.

Das globale Navigationssatellitensystem (Global Positioning System) kann auf allen GPS-fähigen mobilen Geräten für die Anwendung genutzt werden, die mit ViewRanger GPS kompatibel sind. Alternativ zur Routenplanung auf dem Handy kann man seine Touren auch übers Web auf www.my.viewranger.com erstellen und diese dort mit anderen austauschen.

Wanderer können nicht nur POIs und Routen anzeigen und speichern, sondern auch den aktuellen Trackverlauf aufzeichnen. Dieser lässt sich später immer wieder auf der Karte ansehen. So ist man genau darüber informiert, wie viel Wegstrecke man zurückgelegt hat, aber auch über Höchstgeschwindigkeit oder Höhenunterschiede weiß man Bescheid. Wie wir hinterher erfahren werden, liegt unsere Durchschnittsgeschwindigkeit bergauf bei 3,7 Kilometern pro Stunde – und die Höchstgeschwindigkeit bei 10 Kilometern pro Stunde.

Ankunft am Gipfelkreuz der Rotwand

Ankunft am Gipfelkreuz der Rotwand

Die Tour zum Rotwandgipfel ist auf einem Wegschild mit zweidreiviertel Stunden veranschlagt. Der Anstieg erfolgt zunächst überwiegend über steile Forstwege. Diese schlängeln sich durch einen dichten Bergwald, bis sich dieser – etwa auf der Hälfte der Strecke –nach und nach lichtet. Gleichzeitig „bewegt“ sich auch die von ViewRanger GPS geführte Tour auf dem iPhone. Unterwegs passieren wir gemütliche Almhütten, dann erreichen wir das freie Gelände. Die letzten gut 100 Höhenmeter – vorbei am Rotwandhaus auf 1.737 Meter – bewältigt man über einen schmalen Pfad, der den grasigen, zum Teil noch Schnee bedeckten Hang zum großen Gipfelkreuz empor führt. 12:51 Uhr, das Ziel ist erreicht – kleinere Pausen für Trinken und Fotografieren auf dem iPhone inbegriffen. Der Gipfel lohnt die Anstrengung, die Sicht ist herrlich. Ein Blick aufs Handy zeigt: Wir haben insgesamt 7,31 Kilometer zurückgelegt.

Für den Abstieg benötigen wir noch einmal eine gute Stunde, auch hier lohnt sich der Blick aufs GPS-Gerät. Denn der Rückweg zieht sich – zumindest gefühlt – in die Länge. Dabei gibt das Handy über unsere aktuelle Position jederzeit exakt Auskunft und mahnt uns zu Geduld. Dieses Mal liegt die Höchstgeschwindigkeit bergab bei 13 Kilometern pro Stunde, der Durchschnitt bei sechs Kilometern pro Stunde.

Wer übrigens in Gruppen unterwegs ist, kann auf eine weitere Funktion von ViewRanger GPS zugreifen. Mit dem so genannten „BuddyBeacon“ wird ein Austausch der Standorte in Echtzeit möglich. Bei aktivierter Funktion wird in definierten Abständen die Position des Nutzers an den ViewRanger-Server versendet. Wenn Freunde, die diese Funktion ebenfalls nutzen, ihre Pins eingeben, kann man deren Position live auf der Karte innerhalb der App anzeigen lassen.

In Großbritannien ist die BuddyBeacon-Funktion vor allem bei Such- und Rettungsmannschaften im Einsatz. Um sie zu nutzen, ist allerdings eine mobile Datenverbindung erforderlich. ViewRanger bietet überdies die Möglichkeit, Routen anderer als GPX-Datei und POIs wie etwa Geocaches über „Wifi File Access“ in der App zu importieren. Wie schon erwähnt, ermöglicht die Anwendung, Touren zu veröffentlichen und mit anderen zu teilen.

Fazit nach der Drei-Stunden-Tour:

Viewranger Outdoor App

Viewranger Outdoor App

Die Navigationsapp ist eine Unterstützung beim Wandern. Weitere Funktionen von ViewRanger GPS, wie Trackaufzeichnung und Tourenauswertung, liefern interessantes Datenmaterial. Man erhält Informationen zur zurückgelegten Wegstrecke, Höchst- und Durchschnittsgeschwindigkeit aber auch zu Höhenunterschieden. Zudem kann man sich über die BuddyBeacon-Funktion in Echtzeit mit anderen Wanderern austauschen. Kurz und gut: Die App funktioniert im Gelände. Sie ist eine Alternative zu den deutlich teureren Navigationsgeräten – und man benötigt nur ein einziges Gerät.

Weitere Informationen zu ViewRanger unter: www.viewranger.de

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