Familienurlaub im Montafon
Autor: Jennifer JabilonskiOutdoor-Aktivitäten für die ganze Familie
Die österreichische Outdoor-Region Montafon nahe der Schweizer Grenze bietet eine Vielfalt an spannenden Attraktionen für die ganze Familie. Bei verschiedenen Outdoor-Aktivitäten können Kinder spielerisch mehr über die Geschichte des Montafons erfahren und sich in der beeindruckenden Naturkulisse austoben. Outdoor-Test stellt euch die Highlights für Familien vor.Waldseilpark Golm
Der Der Waldseilpark-Golm lädt Familien zu einer abenteuerlichen Klettertour durch den Wald ein: Besucher können sich auf insgesamt 11 Parcours mit 79 Kletterübungen austoben und an den Hindernissen Geschicklichkeit und Mut unter Beweis stellen. Die einzelnen Kletterpassagen variieren in ihrer Höhe von 1 bis 16 Metern, so dass sowohl Kinder, Jugendliche und Erwachsene das Outdoor-Erlebnis in den Baumwipfeln genießen können. Für Kinder bietet der Waldseilpark spezielle Parcours in geringer Höhe und mit leichten Hindernissen, damit der Spaß bei dem Outdoor-Erlebnis nicht zu kurz kommt.
Um die nötige Sicherheit während des Kletter-Erlebnisses garantieren zu können, erhalten alle Besucher zunächst eine Sicherheitseinweisung und werden mit Helm und Sitzgurt ausgerüstet. Nachdem die Kletterer einen Übungsparcours erfolgreich gemeistert haben, können Sie alle Parcours des Waldseilparks selbstständig begehen.
Weitere empfehlenswerte Attraktionen für Familien in der Region sind unter anderem Golmi´s Forschungspfad, bei dem die kleinen Outdoorer auf einer Strecke von ca. 3,5 Kilometern alles Wissenswerte über den Lebensraum des Murmeltiers „Golmi“ sowie die Flora und Fauna der Region erfahren können. Abschließend besteht die Möglichkeit, mit dem Alpine-Coaster-Golm, einer Schlittenbahn, ins Tal zu sausen und dort den Tag ausklingen zu lassen.
Schmugglerland (Gargellen)
Mit „Schmugglerland“ ist die Region zwischen Rätikon und Silvretta im Grenzgebiet zur Schweiz gemeint, wo jahrhundertelang auf einem Handelsweg über das Schlappinerjoch Waren wie z.B. Wein oder Getreide nach Graubünden (Schweiz) und weiter nach Italien transportiert wurden. Dort, wo einst Zöllner versuchten das „Schmuggeln“ zu unterbinden, erwartet Besucher heute ein Rundwanderweg mit besonderen Outdoor-Erlebnisstationen für die ganze Familie.Zu Beginn haben Besucher die Möglichkeit, auf einem Schleichweg barfuß verschiedene Untergründe wie Kiesel, Wasser, Schlamm und Sand zu erkunden und so nachzuempfinden, wie sich die Schmuggler damals bei ihren Grenzüberquerungen gefühlt haben müssten. Im weiteren Verlauf der Wanderung, kann die ganze Familie am „Gäßscherm“ Ziegen füttern, mit Ferngläsern Stein-, Rot-, und Gamswild beobachten und sich von der Station „Auf der Flucht“ überraschen lassen. An der Station „Marenda“, was im Dialekt „Brotzeit, Vesper, Jause“ bedeutet, können sich die kleinen und großen Entdecker stärken. Ein Stopp bei der Zollhütte rundet die halbtägige Familienwanderung ab.
Nach Angaben der Betreiber ist geplant, das Schmuggerland in den kommenden Jahren mit neuen Attraktionen und Erlebnisstationen zu erweitern. Hier gibt’s weitere Informationen zum Schmugglerland Gargellen.
Klettersteig Röbibachschluch
Zu den zahlreichen Outdoor-Aktivitäten, die das Montafon für Familien bietet, zählen auch die Via Ferrata der Röbibachschlucht in Gargellen: Hier haben Besucher die Möglichkeit, zu einer spannenden Klettersteigbegehung aufzubrechen, während nur drei bis vier Meter unter ihnen der Röbibach sprudelt. Eine geführte Klettersteigbegehung durch die Röbibachschlucht wird mehrmals wöchentlich im Rahmen des Aktiv- und Kletterprogramms des Aktivclubs Montafon angeboten. Die Schwierigkeit des Steigs variiert je nach Passage zwischen den Stufen A bis C. Es empfiehlt sich eine Begehung in der Zeit von Juni bis September.Um zum Einstiegspunkt zu gelangen, wandert man vom nördlichen Ortsrand von Gargellen, zunächst in Richtung Röbimaisäß und folgt dem Röbibach am rechten Uferrand bis zum Einstieg. Dieser wird durch ein Stahlseil markiert. Zu Beginn führt der Steig über eine Plattenstelle (A/B) in leicht verwachsenes Gelände. Danach wird der Bach zum ersten Mal überquert und der Aufstieg in die Schlucht in Angriff genommen (A – B). Im weiteren Verlauf klettert man an einer glatten Wand die Schlucht entlang (B/C) und quert zur anderen Uferseite (B). Danach folgt eine weitere Überquerung des Bachs in Gehgelände und eine ansteigende Kletterpassage entlang der Felswand (B). Nachdem ein schmaler Durchschlupf unter einem Baum (Rutschgefahr!) passiert wurde (B/C), geht es in Gehgelände bis zu einer plattigen Wand (B/C) und weiter bis zum Ausstiegspunkt (zuerst B, dann A).
Zum Abstieg steigt man über die Wiese am Ausstiegspunkt zum Wanderweg auf und geht auf diesem nach links bis zur Ronggalpe und weiter ins Tal. Als Alternative bietet es sich an, von der Ronggalpe weiter zum Ausstieg des Rongg-Wasserfall-Klettersteigs zu wandern und über diesen abzusteigen. Der Steig endet unmittelbar am Wasserfall.
Weitere Informationen zum Kletterprogramm sind in den Tourismusbüros, in der Broschüre „Aktivclub Montafon“ oder unter www.montafon.at/aktivclub erhältlich.
Bergwerk Bartholomäberg
Das Gebiet Bartholomäberg im Montafon zählt zu den ältesten Bergbaugebieten in der Alpenregion. An einigen Stellen erinnern Abräumhalden und eingestürzte Stolleneingänge noch an die Zeit, in der Bergarbeiter in den Stollen Bodenschätze wie beispielsweise Azurit, Malachit und seltene gold- und silberhaltige Amalgamverbindungen abbauten. Um voll in die Bergbau-Geschichte der Region eintauchen zu können empfiehlt es sich, sowohl Obertage dem geologischen Lehrwanderweg von Bartholomäberg zu folgen, als auch unter Tage den St. Anna Stollen zu besichtigen.Startpunkt der 45-minütigen Wanderung zum St. Anna Stollen ist die Barockkirche von Bartholomäberg. Von hier führt der Bergknappenweg durch die Bergkulisse des Montafon bis zum Aussichtspunkt „Linde“. Im Anschluss verläuft die Route über den Flur „Schura“ und durch das einstige Bergbaurevier „Knappagruaba“ bis hin zum St. Anna Stollen auf dem Kristberg.
Im Rahmen einer rund 30-minütigen Führung können sich Besucher über die Arbeitsbedingungen der Bergknappen informieren und einiges über die örtlichen Gesteine, Erze und Mineralien erfahren. Bei der Restauration des Stollens konnten rund 135 Meter für eine Besichtigung zugänglich gemacht werden, wobei immer noch nicht festgestellt werden konnte welche Gesamtlänge die Gänge unter Tage tatsächlich besitzen.
Da die Temperatur im Bergwerk bei konstanten +8°C liegt, sollten Besucher ihre Bekleidung diesen Temperaturen anpassen. Schutzbekleidung während der Führung wird vor Ort zur Verfügung gestellt.
Bergwerksführungen werden in der Zeit von Mitte Juni bis Mitte Oktober jeweils mittwochs, freitags und sonntags von 13:00 bis 17:00 Uhr angeboten. Ab einer Gruppe von 6 Personen können nach Voranmaldung auch Führungen außerhalb der Öffnungszeiten gebucht werden.
Hier gibt’s weitere Informationen zum historischen Bergwerk Bartholomäberg.