Der South West Coast Path: Tipps & Sehenswürdigkeiten

Teil 3: Outdoor Tipps für Cornwall

Nach einer Wanderung auf dem South West Coast Path können sich  Wanderer mit cornischen Spezialitäten stärken.   Foto: Daniela Klütsch.

Nach einer Wanderung auf dem South West Coast Path können sich Wanderer mit cornischen Spezialitäten stärken. Foto: Daniela Klütsch.

Dass Cornwall ein Wanderparadies ist, ist spätestens seit dem South West Coast Path bewiesen. Doch auch neben dem Wanderweg gibt es so einiges zu entdecken. Auf meiner Tour habe ich mich immer wieder gerne von den kulinarischen Köstlichkeiten der Briten überzeugen lassen. Gerade an der Küste gehört frischer Fisch zum Alltag und kann auch, wenn man ganz früh aufsteht, direkt aus dem Fischerboot im Hafen gekauft werden.

Doch auch das feine, süße Gebäck der Insulaner verführt: Cream Tea – ein Muss! Neben landschaftlichen Highlights, wie der UNESCO-Welterbe-Stätte „Greevor Tin Mine“ oder der türkisblauen „Godrevy Cove“ (ausführlich beschrieben in Teil 2: Route und Unterkünfte), haben die britischen Gärten ihren ganz besonderen Reiz.

Abtauchen in ein Blumenmeer in „Trebah Garden“

Unmittelbar am South West Coast Path gelegen und einfach mit dem Bus aus Falmouth zu erreichen, ist Trebah Garden. Er war einst, wie viele der britischen Gärten, in Privatbesitz, bevor er 1990 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Zum ersten Mal erwähnt wurde der Küstengarten bereits im 11. Jahrhundert. Heute weiß man, dass dort seit mehr als 160 Jahren die unterschiedlichsten Pflanzen blühen: von Rhododendron über Hortensien bis hin zu subtropischen Arten.

Im Trebah Garden, wo seit über 160 Jahren die  unterschiedlichsten Pflanzen blühen, können Besucher die Seele baumeln  lassen.   Foto: Daniela Klütsch

Im Trebah Garden, wo seit über 160 Jahren die unterschiedlichsten Pflanzen blühen, können Besucher die Seele baumeln lassen. Foto: Daniela Klütsch

Kurz nach Öffnungsbeginn um 10 Uhr kann man die morgendliche Ruhe besonders gut auf der Terrasse des Planters Café genießen. Im oberen Teil des Trebah Garden startet man am Besten beim Koi Pool. Von hier aus bietet sich ein wunderschöner Blick über den asiatischen Steintreppenteich. Von hier aus schlendert man rechter Hand weiter Richtung Küste, vorbei an dem beschaulichen Bambusfeld bis zu einer romantischen Brücke, die über einen Teich reicht. Sollte man also noch nicht genug Ruhe beim wandern auf dem Coast Path gefunden haben, so findet man sie mit Sicherheit hier.

Trebah Garden
Falmouth, Cornwall
www.trebahgarden.co.uk
Täglich geöffnet ab 10 Uhr

Kynance Cove

Die idyllische Bucht Kaynance Cove war mit ihrem türkisblauem Wasser Danielas Lieblingsort während ihrer Wanderung auf dem South West Coast Path.   Foto: Daniela Klütsch.

Die idyllische Bucht Kaynance Cove war mit ihrem türkisblauem Wasser Danielas Lieblingsort während ihrer Wanderung auf dem South West Coast Path. Foto: Daniela Klütsch.

Müsste ich einen Lieblingsort auf meiner Reise benennen, so wäre es auf jeden Fall „Keynance Cove“. Die traumhafte Bucht liegt 3 Kilometer Fußweg entfernt vom ebenso schönen Lizard. Allein der Wanderweg dorthin, an der Küste entlang, ist ein Genuss. Doch der Blick über die Bucht, hoch oben von den Klippen aus, ist nicht zu Toppen. Das Wasser mischt sich aus strahlenden Farben von Türkis über Blau bis Grün und peitscht mit schäumenden Wellen in die Bucht. Erst bei anfänglicher Ebbe treibt das Wasser zurück, so dass mehr und mehr Strand freigelegt wird. Am Morgen bis zum frühen Mittag ist es hier noch wunderbar ruhig. Fast hat man die Bucht ganz für sich allein.

Das Keynance Cove Café bietet nicht nur eine gute Küche, sondern auch einen beeindruckenden Ausblick über die Bucht.

Das Keynance Cove Café bietet nicht nur eine gute Küche, sondern auch einen beeindruckenden Ausblick über die Bucht.

Aber nicht nur das: über der Bucht auf einem Felsvorsprung thront das Keynance Cove Café. Sehr praktisch wenn einen der Hunger zur Mittagszeit überfällt. Bei dem Angebot wird man außerdem mehr als satt: von Sandwiches über Burger bis Kuchen, alles frisch und selbstgemacht. Auch die Smoothies! Fast schade, dass ich mich für einen Wanderurlaub entschieden habe. So könnte ich an diesem Ort noch einige Tage mehr verbringen.

Keynance Cove Café
The Lizard, Cornwall
www.kynancecovecafe.co.uk

Grüne Biome: Das „Eden Project“

Auf dem Gelände des Eden Project lassen sich    insgesamt 100.000 Pflanzen aus ungefähr 5.000 verschiedenen  Arten   bestaunen.    Foto: Daniela Klütsch

Auf dem Gelände des Eden Project lassen sich insgesamt 100.000 Pflanzen aus ungefähr 5.000 verschiedenen Arten bestaunen. Foto: Daniela Klütsch

Das Eden Project ist ein sehr schönes Ausflugsziel für Pflanzenliebhaber und die ganze Familie. Tim Smit, der auch schon „The Lost Gardens of Heligan“ (http://www.heligan.com/) in Cornwall wieder aufbaute, eröffnete den botanischen Garten vor fast genau 10 Jahren. Auf einer großangelegten Fläche verteilen sich insgesamt 100.000 Pflanzen aus ungefähr 5.000 verschiedenen Arten. Das Markenzeichen des Eden Project sind mit Sicherheit die beiden Biome, zwei riesengroße Gewächshäuser in Kugelform.

Das mediterrane Biom ist entsprechend der Klimazone angepasst und beherbergt Pflanzen von Mexiko bis Afrika. Im Regenwald Biom kommt man ganz schön ins Schwitzen zwischen Reisplantagen, meterhohen Palmen und Bananenstauden. Erst wenn man die warmen Gewächshäuser wieder verlässt, wird klar, dass man doch eigentlich auf britischem Boden läuft.

Auch das Außengelände hat seinen Reiz mit einem großen Kräutergarten, Gemüse im Nutzgarten und Wildblumen aus der Region. Neben dem unterhaltenden Charakter verfolgt Eden Project einen erzieherischen Ansatz und setzt den Fokus auf nachhaltiges Gärtnern. Regelmäßige Ausstellungen und Workshops zum Thema „Natur und Umwelt“ ergänzen den Park und runden das Angebot „gesund“ ab.

Eden Project
St Austell, Cornwall
www.edenproject.com
Geöffnet von Ende Februar bis Ende Oktober

Von A nach B mit dem Bus

Eins muss man den Briten lassen: Das Netz der öffentlich Verkehrsmittel ist hervorragend. Über das Internet hat man schon bei der Planung von Deutschland aus einen Einblick in die verschiedenen Anbieter und Fahrzeiten von Bus und Bahn.

Das  Markenzeichen des Eden Project sind die beiden Biome (zwei riesige,  kugelförmige Gewächshäuser) mit mediterranen Gewächsen und Pflanzen aus  dem Regenwald.  Foto: Daniela Klütsch

Das Markenzeichen des Eden Project sind die beiden Biome (zwei riesige, kugelförmige Gewächshäuser) mit mediterranen Gewächsen und Pflanzen aus dem Regenwald. Foto: Daniela Klütsch

Auch das Bestellen der Tickets läuft online. Um einen weiteren Flug von London nach Südengland zu vermeiden, reserviere ich ein Busticket über National Express (www.nationalexpress.com) für die etwa 11-stündige Fahrt. Keine Sorge: Das hört sich schlimmer an als es wirklich ist. Die Busse sind sehr komfortabel und die Pause sowie das zweimalige Umsteigen lockern die Fahrt auf. Außerdem kommt man durch den Blick aus dem Fenster und einen Plausch mit dem Sitznachbarn erst richtig in England an.

Optional kann man auch mit dem Zug der National Rail (www.nationalrail.co.uk) ohne Umsteigen direkt bis nach St. Ives fahren. Das ist jedoch etwas teurer. Auch vor Ort ist das Busnetz bestens ausgebaut. Sollte man zum Beispiel vorhaben, eine Strecke zu überspringen oder einen Trip ins Landesinnere einzubauen, so kommt man mit den regionalen Bussen bestens vorwärts. Empfehlenswert ist hierbei ein Busplan, den man entweder im Touristoffice oder im Hostel bekommt.

Praktische Tipps für zwischendurch

Das Wetter in Großbritannien ist unbeständig. Besonders an der Küste. Wer sich vor der Wanderschaft darüber erkundigen will, sollte dem Touristoffice einen Besuch abstatten. In nahezu jedem mittelgroßen Städtchen gibt es eins. Dort erhält man neben dem Wetterbericht auch Auskunft zu anstehenden Festivals und regionalen Busverbindungen. Ebenfalls kann man hier auf die letzte Minute eine Unterkunft finden, falls alles belegt sein sollte. Was am Wochenende durchaus öfter der Fall sein kann, da die Briten gerne selbst im eigenen Land Urlaub machen. Um dies während der Wanderschaft beachten zu können, bekam ich im Touristoffice den Tipp, mindestens ein bis zwei Tage vorher dort anzurufen und zu reservieren. Mir einer britischen Prepaid-Karte, die man im Flughafen und nahezu jedem Supermarkt oder Kiosk bekommt, braucht man sich auch keine Gedanken über eine hohe Telefonrechnung zu machen.

Daniela wird auf Outdoor-Test über den South West Coast Path in folgenden drei Themenblöcken berichten:

Teil 1: Allgemeine Informationen
Teil 2: Route und Unterkünfte
Teil 3: Tipps und Sehenswürdigkeiten

Daniela Klütsch

Daniela Klütsch

In ihrer Freizeit schreibt Daniela in ihrem Blog Landlinien hauptsächlich über Wege, die sie selbst bereist hat, wie eben den South West Coast Path. Dabei ist sie besonders fasziniert von den Wegen, die uns unsere Vorgänger hinterlassen haben. Egal ob zu Land, Luft oder Wasser. Frei nach dem Motto „nur wer alte Spuren entdeckt, kann neue hinterlassen“. Auf der Suche nach alten Spuren, macht sie immer wieder auf die Reise, am liebsten nur mit Rucksack, Wanderschuhen und Kamera bestückt.

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