Der South West Coast Path: Allgemeine Informationen

Teil 1: Oudoor aktiv auf Cornwalls Küstenweg

Ursprung und Geschichte des South West Coast Path.   Foto: Daniela Klütsch

Ursprung und Geschichte des South West Coast Path. Foto: Daniela Klütsch

Irgendwann fängt man an und stellt seine persönliche „wo-will-ich-noch-wandern-Liste“ auf. Zumindest ging und geht mir das immer so, wenn ich im Frühjahr in Urlaubstimmung komme. Großen Einfluss auf meine Liste hatte das Buch „100 legendäre Reiserouten – Auf den Spuren berühmter Entdecker und Abenteurer“ von Keith Lye. Denn genau darin entdeckte ich zum ersten Mal den South West Coast Path (kurz SWCP). Mit den Worten „Mit ihren Auf- und Abstiegen und Zu- und Abgängen ist die Strecke (…) eine gigantische Achterbahn (…) durch Geschichte und Kultur, großartige Landschaft und Wunder der Natur“ wurde er dort beschrieben und für mich war klar: auf diesem Weg will ich laufen. Einmal den Entschluss gefasst, wurde Urlaub dafür eingereicht, Infos recherchiert, Route festgelegt und Unterkünfte geplant bis es dann schließlich vor knapp einem Jahr losging auf Cornwalls Küstenweg.

Ursprung & Geschichte

Der South West Coast Path zählt seit 1978 zu den 15 offiziellen britischen National Trails und ist mit insgesamt 1.014 km der längste dieser nationalen Wanderwege. Mit Startpunkt in Minehead, verläuft er fast durchgehend an der südenglischen Küste entlang, durchstreift Sommerset, Devon, Cornwall und Dorset, und endet schließlich in Poole Harbour. Genauso abwechslungsreich wie die einzelnen Grafschaften ist auch die Landschaft: von lieblich frisch bis dramatisch rau. Dabei führt der Coast Path (wie ihn die Briten kurz nennen) gleichzeitig zum südlichsten als auch zum westlichsten Punkt der Britischen Insel. Außerdem passiert man zwei UNESCO-Welterbe-Stätten auf dem Weg: die Jura-Küste in Devon/ Dorset und die „Cornwall and West Mining Landscape“. Letztere konnte ich auf meiner Reise von Nahem bestaunen, wobei mich der Anblick der mystischen Schornsteine schon aus der Ferne fasziniert hat. Mehr dazu im zweiten Teil dieser Serie: Der South West Coast Path: Route & Unterkünfte.

Beschaffenheit

Beschilderung auf dem South West Coast Path.   Foto: Daniela  Klütsch

Beschilderung auf dem South West Coast Path. Foto: Daniela Klütsch

Der gesamte Weg ist mit einheitlichen Markierungen in Form einer Eichel, dem Symbol der National Trails in Großbritannien gekennzeichnet. So ist das Verlaufen fast unmöglich, da es zudem im Prinzip immer nur geradeaus am Meer entlang geht. Außerdem lässt sich über den South West Coast Path sagen, dass er ein sehr sicherer Weg mit einer guten Infrastruktur ist. Trotz Einsamkeit an der Küste sind es oft nur wenige Kilometer bis zum nächsten Städtchen ins Landesinnere. Durch das maritime Klima mit geringen Niederschlägen und milden Wintern, kann man fast ganzjährig auf dem Coast Path wandern.

Man sagt, man habe ganze dreimal den Mount Everest bestiegen, wenn man den gesamten South West Coast Path gelaufen ist. Derartig hügelig ist der Weg. Wer davon ausgeht, mit Coast Path sei ein ebener Weg am Strand entlang gemeint, der täuscht sich. So ging es mir ehrlichweise auch… Zwar läuft man meist auf ebener Fläche erhöht über dem Meer, doch wenn es eine Einbuchtung ins Landesinnere gibt (und die gibt es sehr oft) so kann man entweder kilometerweit darum herumlaufen oder eben den Weg nach unten und wieder hoch wählen. Läuft man die gesamte Strecke des Coast Path, so muss man insgesamt 26.719 Stufen erklimmen, über 18 Flüsse schippern, 302 Brücken überqueren und über 921 Zäune klettern. Bei mehreren Tagesetappen mit einer Länge von 16 bis 26 km, wäre man dann etwa 8 Wochen unterwegs. Robustes Schuhwerk und Walkingstöcke sind hier definitiv von Vorteil. Und Geduld!

Land & Leute

Im Hafen von St. Ives.  Foto: Daniela Klütsch" alt="Im Hafen von St. Ives.  Foto: Daniela Klütsch

Im Hafen von St. Ives. Foto: Daniela Klütsch" alt="Im Hafen von St. Ives. Foto: Daniela Klütsch

Auch heute noch erfreut sich der Coast Path nationaler wie auch internationaler Beliebtheit. So verbringen die Briten ihren Urlaub gerne im eigenen Land, unter anderem in Cornwall. Auf meiner Reise entlang der cornischen Küste habe ich überwiegend britische Touristen kennen gelernt, egal welch unterschiedlichen Alters. Die Liebe zum eigenen Land spürt man immer wieder auf und neben dem Weg. Angefangen von Parkbänken an den schönsten Orten mit Blick aufs Meer, über prächtig blühende Dorfgärten bis zu den kleinen Cafés am Strand mit selbstgebackenen Kuchen und Cornish Pasty (Nationalgericht aus Cornwall).

Infomaterial

Bei meinen Recherchen ist mir aufgefallen, dass es ganz hervorragende Websites über den South West Coast Path auf Englisch gibt, wie zum Beispiel die derSouth West Coast Path Association mit einem Streckenrechner, Angaben zu Flüssen und Fähren und vielen aktuellen Infos. Aber eben nicht auf Deutsch. Auch habe ich leider nur wenige Reiseberichte gefunden, die eine längere Strecke auf dem Coast Path und nicht nur einen Tagesausflug beschreiben. Mit Hilfe der englischen Website, dem dazugehörigen „South West Coast Path Guide“ und Wanderkarten von Ordnance Survey, habe ich die wichtigsten Informationen zusammengestellt und mir meinen eigenen Reiseführer auf Deutsch gebastelt. Diesen möchte ich gerne in Form von Reiseberichten teilen, um dieses wunderbare Wander- und Reiseziel über die britischen Grenzen hinweg noch etwas bekannter zu machen.

Daniela wird auf Outdoor-Test über den South West Coast Path in folgenden drei Themenblöcken berichten:

Teil 1: Allgemeine Informationen
Teil 2: Route und Unterkünfte
Teil 3: Tipps und Sehenswürdigkeiten

Daniela Klütsch

Daniela Klütsch

In ihrer Freizeit schreibt Daniela in ihrem Blog Landlinien hauptsächlich über Wege, die sie selbst bereist hat, wie eben den South West Coast Path. Dabei ist sie besonders fasziniert von den Wegen, die uns unsere Vorgänger hinterlassen haben. Egal ob zu Land, Luft oder Wasser. Frei nach dem Motto „nur wer alte Spuren entdeckt, kann neue hinterlassen“. Auf der Suche nach alten Spuren, macht sie sich immer wieder auf die Reise, am liebsten nur mit Rucksack, Wanderschuhen und Kamera bestückt.

Weiterführende Artikel:

5 Kommentare

  1. Bei Kapitel „Ursprung und Geschichte“ der untere LINK „Route und Unterkünfte“; wenn man da drauf klickt kommt „AKU Belmonte…“ oder so. Mach ich was verkehrt? Mit Daniela bin ich Kontakt per @.
    „Mein“ SWCP, steht oben. Wenn ich Antwort/en bekomme, schaue ich nochmal hier rein.
    Gruß und „Frohes Wandern!“ – Hans

  2. Unter „Weiterführende Links/Cornwall – South-West-Coast-Path“ kommt derselbe Text wie „Ursprung und Geschichte … seit 1978 zu den 15 …“, das ist doppelt gemoppelt(?).
    Nochmal „tschüs“ und Gruß – Hans

  3. S. Wasi

    Hallo Daniela Klütsch,
    ich möchte nächstes Jahr gerne auch drei Wochen auf dem Southwest Coast Path wandern und würde mich freuen, wenn ich Ihnen einige Fragen stelen dürfte.
    Wären Sie so nett mich zu kontaktieren?
    Liebe Grüße
    S.W.

  4. Hallo!
    Wir sind auch gerade am Schauen, wo wir unsere nächsten Wanderferien verbringen wollen und sind dabei auf den SW Coast Path gestossen – klingt gut! Aber ist er auch für Personen geeignet, die nicht schwindelfrei sind? Ich wandere nicht gerne zu nah an steilen Abhängen oder auf sehr schmalen Pfaden…
    Welche Partie des Path kannst du besonders empfehlen?
    Ich freue mich auf deine Antwort. 🙂

  5. Stefan Weikert

    Hi Bea,

    das ist unproblematisch, Du kannst unbesorgt sein. Die Pfade sind zwar teilweise schmal, aber nie zu nah an wirklich steilen Klippen.